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  Sprachdiagnostik  

Die Sprache ist die ureigenste Ausdrucksform der menschlichen Kommunikation. Treten Störungen in der kindlichen Sprachentwicklung auf, so bedarf es einer differenzierten Diagnostik, um die Ursachen zu ergründen. Mithilfe von standardisierten Sprachentwicklungstests kann der Entwicklungsstand im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern ermittelt werden. Ein Rückstand muss sich nicht auf alle sprachlichen Bereiche erstrecken, sondern kann auch mehr oder weniger isoliert Aussprache, Grammatik, Satzbau, Sprachverständnis und Wortschatz betreffen.

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Neben Verzögerungen der Sprachentwicklung werden auch Störungen der Funktion der Sprachwerkzeuge (z.B. Schwäche der Zungen- und Mundmotorik) und des Redeflusses (Stottern/Poltern) untersucht. Zur Einschätzung der kindlichen Sprachentwicklung ist es außerdem wichtig, einen Überblick über die motorischen Fähigkeiten, das Gehör und die Hörwahrnehmung, die familiäre Situation und den Erziehungsstil (z.B. Zweisprachigkeit) sowie über das Verhalten des Kindes zu erhalten.

Late Talker

Bei einem von 10 Kindern weist die Sprachentwicklung einen verzögerten Verlauf auf. Ein 2-jähriges Kind sollte über einen Wortschatz von mindestens 50 Wörtern verfügen und Zweiwortsätze äußern können. Wenn diese Meilensteine der Sprachentwicklung im Alter von 2 Jahren nicht erreicht sind, spricht man von einem Late Talker. Dies sollte Anlass sein für eine phoniatrisch-pädaudiologische Abklärung. Dabei wird das Gehör Ihres Kindes genau untersucht. Mit standardisierten Tests zur Sprachentwicklung werden das Sprachverständnis und der aktive Wortschatz überprüft.

 

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass im Alter von 3 Jahren ein Drittel der Late Talker den sprachlichen Rückstand aufgeholt hat. Ein weiteres Drittel hat sprachliche Schwächen und ein Drittel benötigt logopädische Therapie.

Sprachentwicklungs-störung

So variabel die Sprachentwicklung auch ist, so gibt es doch immer wieder Kinder, bei denen nicht nur der zeitliche Ablauf der Sprachentwicklung verzögert ist, sondern wo auch strukturelle Sprachprobleme vorliegen.

 

Mit Hilfe einer differenzierten Diagnostik kann festgestellt werden, ob der weitere Verlauf der Sprachentwicklung abgewartet werden kann oder ob es sinnvoll ist, mit einer logopädischen Therapie zu beginnen. Hierfür ist es erforderlich, alle Ebenen der Sprache (Sprachverständnis, Artikulation, Grammatik, Syntax, Wortschatz, Kommunikationsverhalten) zu untersuchen.

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